Hans Döllgast - St.Bonifaz Munich
Hans Döllgast - Germany
Church St.Bonifaz
Karlstrasse 34, Munich
1945 - 1950


The church of St. Bonifaz in Munich was originally planned as the third building on Königsplatz. It was built in the years 1835 - 1848 on behalf of King Ludwig I of Bavaria according to a design by the young architect Georg Friedrich Ziebland. The five-aisled basilica is located in a side street behind the "Staatliche Antikensammlung". At the time of completion St. Bonifaz was considered one of the most beautiful churches of that time. In its early Christian language of forms, the monumental basilica with its artful paintings and the dim light met the contemporary tastes of the romantic period. The building was severely damaged during the war, and much of the admirable splendor was lost. The longitudinal walls of the naves were severely affected. The reconstruction of St. Bonifaz was the first important commission for Hans Döllgast after the war. First and foremost Hans Döllgast tried to secure the remains of the two-part ruin. Hans Döllgast had been fascinated by the ruin and regarded the ruin as a powerful torso. He worked on several projects in the sense of a creative reconstruction. During the years 1949 - 1950 his third project was realized. Hans Döllgast was able to convince the client, especially since his proposal was obviously cheaper than the demolition and construction of a new church. By reducing the length of the basilica by about half, Hans Döllgast gave the church of St. Bonifaz a new appearance. As a basis for the reconstruction, the better preserved southern part was used. The historic apse of the church became an independent element that was separated from the nave. The mendings of the façades between old and new are clearly visible on the exterior. The additions were executed in simple exposed masonry. Due to the shortening of the building a new gable wall had to be built. In the interior, Hans Döllgast used the existing columns as far as possible. The columns were partly walled in, and completed in simple forms. The simple room, free from any decoration, was spanned by a visible roof structure in wood. Subsequent interventions significantly changed the concept of Hans Döllgast, both on the interior and on the exterior. Thus, the apse was rejoined to the nave and the facades complemented by Hans Döllgast were changed. The masonry templates of the new gable wall were removed when the addition of the community building was realized.


Die Kirche St. Bonifaz in München war ursprünglich as dritter Bau am Königsplatz geplant. Sie wurde in den Jahren 1835 - 1848 im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern nach einem Entwurf des jungen Architekten Georg Friedrich Ziebland errichtet. Die fünfschiffige Basilika befindet sich in einer Seitenstrasse hinter der Staatlichen Antikensammlung. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung galt St. Bonifaz als eine der schönsten Kirchen jener Zeit. In ihrer frühchristlichen Formensprache traf die monumentale Basilika mit ihren kunstvollen Ausmalungen und dem gedämpften Licht den Zeitgeschmack der Romantik. Das Gebäude wurde während dem Krieg schwer beschädigt, und ein Grossteil der bewundernswerten Pracht ging verloren. Durch einen Bombentreffer wurden die Längswände der Kirchenschiffe schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Wiederaufbau von St.Bonifaz war für Hans Döllgast der erste wichtige Auftrag nach dem Krieg. Er bemühte sich in erster Linie um die Sicherung der baulichen Überreste der zweigeteilten Ruine. Hans Döllgast hatte sich von der Ruine fasziniert gezeigt, und betrachtete die Ruine als einen kraftvollen Torso. Er erarbeitete im Sinne einer schöfperischen Wiederherstellung mehrere Projekte. In den Jahren 1949 - 1950 wurde sein drittes Projekt umgesetzt. Hans Döllgast vermochte die Bauherrschaft zu überzeugen, zumal sein Vorschlag offensichtlich günstiger war als der Abbruch und Bau einer neuen Kirche. In dem er die Länge der Basilika etwa auf die Hälfte reduzierte, verlieh Hans Döllgast der Kirche St. Bonifaz eine neue Gestalt. Als Grundlage für den Wiederaufbau wurde dabei der besser erhaltene Südteil verwendet. Die historische Apsis der Kirche wurde dabei zu einem eigenständigen Element, das vom Kirchenschiff getrennt wurde. An den Fassaden sind die Nahtstellen zwischen Alt und Neu klar ersichtlich. Die Ergänzungen wurden in einfachem Sichtmauerwerk ausgeführt. Aufgrund der Verkürzung des Gebäudes musste auch eine neue Giebelwand errichtet werden. Im Innenraum verwendete Hans Döllgast soweit wie möglich die bestehenden Säulen. Die Säulen wurden teilweise eingemauert, und in einfachen Formen ergänzt. Der schlichte Raum, frei von jeglicher Ausschmückung, wurde von einem sichtbar belassenen Dachtragwerk in Holz überspannt.  Durch spätere Eingriffe wurde die Konzeption von Hans Döllgast im Innen- wie auch im Aussenraum stark verändert. So wurde die Apsis wieder mit dem Kirchenschiff verbunden und die von Hans Döllgast ergänzten Fassaden verändert. Die Mauervorlagen der neuen Giebelwand waren bei einem unsorgfältigen Anbau entfernt.