Jaccaud Zein - Shepherdess Walk Housing
Jaccaud Zein Architects - Switzerland
Shepherdess Walk Housing
Shepherdess Walk 96, London
2013 - 2015


The Shepherdess Walk residential complex in central London is on the border of the Shoreditch Technology Center and London's Clerkenwell design district. Designed by Jaccaud Zein, the ensemble is located at the crossroads of Shepherdess Walk and Wenlock Street. Along the Shepherdess Walk, there is a rich historical heritage of terraced houses with continuous Georgian facades. Despite the heavy bomb damage during the Second World War, these terraced houses are still existing to a greater extent today. The design by Jaccaud Zein refers to the historical model. Along the Shepherdess Walk, the architects have arranged three terraced houses as a contemporary reinterpretation. In a subtle way, the elevation facing the street is slightly angled. At Wenlock Street there is a second, slightly higher building. The facades of the two houses are in brick, which harmonizes with the patinated materiality of the environment. The façade is terminated at the top by a concrete cornice as a roof edge. The deep window reveals emphasize the boundary between the public street and the intimacy of the apartments. These deep window reveals, combined with the exposed brick, give the building a weight and a high presence in urban fabric. This project succeeds in achieving positive relations between the different formal qualities and historical circumstances of the place. In collaboration with Solidspace, the architects developed a split-level concept that was applied to the homes as well as the entire buildings. In this way it was possible to arrange and connect rooms with different uses,  creating double-storey rooms. These higher rooms convey a sense of spaciousness and continuity. The complexity of this spatial organization is not imediately recognizable from the exterior. Only some larger windows refer to the two-storey rooms. Due to the layout as duplex units, the apartments get a great deal of flexibility with multiple accesses to the staircase. This flexibility is intended to enable a variety of uses or a temporal change of the apartment. So the layout should favor the growing up of the children as well as the multiple occupancy, the partial rental of areas or the possibility to work from home. Each apartment has its own outdoor space with specific qualities. Some of the apartments have walled gardens on the backside, reminiscent of the typologies of the local area. In contrast the top apartments feature retired loggias facing the street. Most striking is the loggia of the corner apartment, which is located in the slanted corner and offers a breathtaking view over London and its surroundings. The interiors were designed with a range of different raw materials such as concrete, steel, wood, plaster and brass. Over time, these materials acquire a patina, and are designed to give the rooms a unique character. When designing handrails and other steel-hardware, great emphasis was placed on sensual tactile quality.

Die Wohnanlage
Shepherdess Walk im Zentrum von London befindet sich an der Grenze zum Technologiezentrum Shoreditch und Londons Designviertel Clerkenwell. Das von Jaccaud Zein entworfene Ensemble liegt an der Strassenkreuzung Shepherdess Walk und Wenlock Street. Entlang dem Shepherdess Walk gibt es ein reiches historisches Erbe von Reihenhäusern mit durchgehenden georgianischen Fassaden. Trotz der schweren Bombenschäden während des Zweiten Weltkriegs sind diese Reihenhäuser heute noch zu grösseren Teilen bestehend. Der Entwurf von Jaccaud Zein bezieht sich dabei auf das historische Vorbild. Entlang dem Shepherdess Walk haben die Architekten drei Reihenhäuser als zeitgenössische Neuinterpretation angeordnet. Auf subtile Weise ist die Fassade zur Strasse leicht abgewinkelt. An der Wenlock Street befindet sich ein zweites, etwas höheres Gebäude. Die Fassaden der beiden Wohnhäuser sind in Backstein ausgeführt, welcher mit der patinierten Materialität der Umgebung harmoniert. Die Fassade wird oben durch ein Betongesims als Dachrand abgeschlossen. Die tiefen Fensterleibungen betonen die Grenze zwischen der öffentlichen Strasse und der Intimität der Wohnungen. Diese tiefen Fensterleibungen in Kombination mit dem Material Backstein verleihen dem Gebäude ein Gewicht und eine hohe Präsenz im städtischen Gewebe. Es gelingt diesem Projekt positive Beziehungen zwischen den unterschiedlichen formalen Qualitäten und historischen Gegebenheiten des Ortes zu erreichen. In Zusammenarbeit mit Solidspace entwickelten die Architekten ein Split-Level-Konzept das auf die Wohnungen, aber auch auf die ganzen Häuser angewendet wurde. Auf diese Weise gelang es Räume mit unterschiedlichen Nutzungen um doppelgeschossige Räumen anzuordnen und zu verbinden. Dabei vermitteln die überhohen Räume ein Gefühl der räumlichen Grosszügigkeit und Kontinuität. Die Komplexität dieser räumlichen Organisation ist von Aussen nicht leicht zu erkennen. Lediglich die grossflächigen Fenster verweisen auf die zweigeschossigen Räume. Durch das Layout als Maisonette Wohnungen erhalten die Wohnungen eine grosse Flexibilität mit mehreren Zugängen zum Treppenhaus. Diese Flexibilität soll eine vielfältige Nutzung oder auch eine zeitliche Veränderung der Wohnung ermöglichen. So soll das Layout das Aufwachsen der Kinder ebenso begünstigen wie die Mehrfachbelegung, das teilweise Vermieten von Teilflächen oder auch das Arbeiten von zu Hause. Jede Wohnung verfügt über einen eigenen Aussenraum mit spezifischen Qualitäten. Einige der Wohnungen verfügen über rückwärtige, ummauerte Gärten, welche an die Typologien der Umgebung erinnern. Die obersten Wohnungen hingegen verfügen über eingezogene Loggien zur Strassenseite. Am markantesten ist dabei die Loggia der Eckwohnung, welche in der abgeschrägten Spitze liegt und eine atemberaubende Aussicht über London und seine Umgebung bietet. Die Innenräume wurden mit einer Palette von unterschiedlichen Rohmaterialien wie Beton, Stahl, Holz, Gips und Messing ausgestaltet. Durch die Zeit erhalten diese Materialien eine Patina, und sollen den Räumen einen einzigartigen Charakter verleihen. Beim Entwurf von Handläufen und anderen Eisenwaren wurde grosser Wert auf eine sinnliche taktile Qualität gelegt.