Christian Kerez - Switzerland
Apartment Building
Forsterstrasse 38, Zürich
1999 - 2003

The apartment building at the Zürichberg, just above the Toblerplatz, is characterized by its vehement intransigence and is to be regarded as an architectural manifesto. From the outside, the building designed by Christian Kerez appears as a three-storey sculpture made of concrete and glass. Three massive slabs of concrete define the space of two apartments, above is the attic storey. The concrete slabs are supported by equally massive walls made of in-situ concrete, none of which is above another. Although these concrete slabs appear as ordinary walls, in static respects they function as protrusions or beams. No wall position could be changed without affecting the entire building. These load-bearing walls give shape to the open structure, without subdividing it. Thanks to the open plan, the light effects and the views constantly change. There is no hierarchy or distinction between the different usages of the rooms, all of which are of the same construction and materiality. The same wall panels constitute completely glazed and extroverted living areas and on the other hand, form introvert and closed zones. Contrary characteristics such as heavy and light or open and closed merge into an inseparable whole and form a spatial structure oscillating between the cavern and the pavilion. Viewed from the outside, the interior is characterized by the room-high window fronts with slender window profiles. The lowermost concrete slab floats just above the terrain, a narrow glass strip separates the building from the surroundings. The apartments with their static walls span over the underground garage like a bridge, so there are no supports required. No concessions to an ambiguity were made by the architect, striving for an absolute form. From the outside, there are enclosed areas in concrete and open areas in glass. The building is decidedly detached from the garden, no path leads to the building. Access to the building takes place for pedestrians as well as for cars via an incision in the terrain directly at the property boundary. The garden is not used, but fits seamlessly into its environment. The garden is dominated by mighty trees and tall shrubs, behind which the apartment building is hidden. The greenery constitutes a filter between house and street.

Das Wohnhaus am Zürichberg, etwas oberhalb des Toblerplatzes gelegen, zeichnet sich durch seine vehemente Kompromisslosigkeit aus und ist als architektonisches Manifest zu betrachten. Von aussen erscheint das von Christian Kerez entworfene Gebäude als eine dreigeschossige Skulptur aus Beton und Glas. Drei massive Platten aus Beton definieren den Raum von zwei Wohnungen, darüber liegt das Attikageschoss. Die Decken werden von ebenso massiven Wandscheiben aus Ortbeton getragen, wobei keine dieser Betonscheiben über einer anderen steht. Obwohl diese Betonscheiben als gewöhnliche Wände in Erscheinung treten, funktionieren sie in statischer Hinsicht jeweils als Auskragung oder Unterzug. Keine Wandposition könnte ohne Auswirkung auf das ganze Gebäude verändert werden. Diese Tragwände geben der offenen Struktur die Form, ohne diese zu unterteilen. Dank dem freien Grundriss verändern sich das Licht und der Ausblick. Zwischen den unterschiedlichen Nutzungen der Räume gibt es keine Hierarchie oder Unterscheidung, sie sind alle in der selben Konstruktionsweise und Materialität. Die selben Wandscheiben erzeugen einerseits komplett verglaste und extrovertierte Wohnbereiche und andererseits introvertierte und geschlossene Zonen. Gegensätzliche Eigenschaften wie schwer und leicht oder offen und geschlossen verschmelzen zu einem unzertrennlichen Ganzen und bilden eine Raumstruktur welche zwischen Kaverne und Pavillon oszilliert. Von aussen betrachtet, zeichnet sich der Innenraum durch die raumhohen Fensterfronten mit schlanken Fensterprofilen ab. Die unterste Betonplatte schwebt knapp über dem Terrain, ein schmales Glasband trennt das Gebäude von der Umgebung. Die Wohnungen mit ihren statischen Wänden überspannen die Tiefgarage wie eine Brücke, so dass dort keine Stützen erforderlich sind. Konzessionen an eine Mehrdeutigkeit hat der Architekt nicht gemacht. Von aussen betrachtet gibt es geschlossene Bereiche in Beton und offene Bereiche in Glas, ein entweder oder in absoluter Form. Das Bauwerk setzt sich entschieden vom Garten ab, kein Weg führt  zum Gebäude. Zugang zum Gebäude erfolgt für Fussgänger wie für Autos über einen Einschnitt ins Terrain unmittelbar an der Grundstücksgrenze. Der Garten wird nicht genutzt, fügt sich aber nahtlos in seine Umgebung ein. Der Garten wird geprägt von mächtigen Bäumen und hoch gewachsenen Sträuchern, hinter welchen sich das Gebäude verbirgt. Die Begrünung bildet einen einen Filter zwischen Haus und Strasse.