Valerio Olgiati - Switzerland
Paspels School
Alte Domleschgerstrasse 95, Paspels
1996 - 1998


The schoolhouse Paspels is one of the important early works by the Swiss architect Valerio Olgiati. The commission for the expansion of the existing school in the small village in the Domleschg region is the consequence of a successful competition contribution. The ground floor features a generous entrance hall. The two apper floors contain three school rooms and a preparation room each. An underground corridor connects the building to the existing school across the street. The central staircase in the entrance hall leads to the floor above with the cross-shaped circulation figure. Four enclosed spaces occupy the corners of the floor plan, and the access areas extend between them to the outer walls, where they receive natural light. Through the cross-shaped organization the circulation area receives natural light from all four directions. As a conseqeunce, the spation impressions and the light moods change over the course of the day. In these circulation spaces, the walls, ceiling and floor consist of visible concrete. In contrast, the classrooms are completely clad in wood. Through the long band of windows, a clearly defined section of the surrounding landscape is projected into the classroom.
The floor plan of the building is almost square and has a side length of 25 m. The slight bevel of the entrance facade is continued in the interior. Slight twists and distortions of the interior walls in the two upper floors create a variety of spatial impressions. The result are acute and obtuse angles, which in particular affect the cruciform circulation figure. This manipulation creates funnel-shaped spaces between the classrooms with interesting perspectives, opening or closing space figures. Depending on the point of view and the direction of movement of the observer, the space expands or shortens, changes its proportions, appears wider and narrower. The floor plans of the two upper floors are almost mirror-inverted, so that no inner wall is directly above another wall.
On the exterior the built schoolhouse presents itself as a clear, cubic exposed concrete architecture, and gives the impression of a rock in the mountains. Unusually large exposed concrete surfaces characterize the building. Without cosmetics, the imperfect was left visible here. Detached from the buildings opposite it appears as an independent unit. The facade design reflects the differentiated organization of the circulation and function areas. Behind the windows with deep reveals are the classrooms. Due to the
differentiated floor plans, the windows move against each other. The windows, which are flush with the façades, illuminate the corridor and stairwell areas. The inclination of the pent roof refers to the slope, as a result, the corresponding facades ironically become parallelograms.


Das Schulhaus Paspels ist eines der bedeutenden Frühwerke des Flimser Architekten Valerio Olgiati. Den Aufrag für die Erweiterung der bestehenden Schule im kleinen Dorf des Domleschg ist auf einen erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag zurückzuführen. Über dem Erdgeschoss mit der grosszügigen Eingangshalle befinden sich zwei Stockwerke mit je drei Schulzimmern und einem Vorbereitungsraum.
Durch einen unterirdischen Korridor ist das Gebäude mit der bestehenden Schule auf der anderen Seite der Strasse verbunden. Über die zentrale Treppe in der Eingangshalle gelangt man in das darüber liegende Stockwerk mit der kreuzförmigen Erschliessungsfigur. Vier abgeschlossene Räume nehmen die Ecken des Grundrisses ein, und die Erschliessungsbereiche verlaufen dazwischen bis an die Aussenwände und erhalten dort natürliches Licht. Die kreuzförmige Organisation versorgt die Zirkulations- und Aufenthaltsbereiche mit Lichteinfall aus allen Himmelsirchtungen, so dass sich die Raumeindrücke und Stimmungen im Tagesverlauf wandeln. In diesen Erschliessungsbereichen bestehen Wände, Decke und Fussboden aus sichtbar belassenem Beton. Im Gegensatz dazu sind die Klassenzimmer komplett in Holz ausgebaut. Durch das lange Fensterband wird ein klar gefasster Ausschnitt der umgebenden Landschaft in den Raum projiziert.
Der Grundriss des Gebäudes ist beinahe quadratisch und weist eine Seitenlänge von 25 m auf. Die leichte Abschrägung der Eingangsfassade wird im Innenraum fortgesetzt. Leicht Verdrehungen und Verzüge der Innenwände in den zwei Obergeschossen erzeugen vielfältige Raumeindrücke. Es entstehen spitze und stumpfe Winkel, welche insbesondere die kreuzförmige Erschliessungsfigur beeinflussen. Durch diese Manipulation entstehen zwischen den Klassenräumen trichterförmige Räume mit interessante Perspektiven, sich öffnende oder schliessenden Raumfiguren. In Abhängigkeit zu Standpunkt und Bewegungsrichtng des Betrachters dehnt oder verkürzt sich der Raum, verändert seine Verhältnise, wirkt mal breiter mal enger. Die Grundrisse der beiden Obergeschosse sind annähernd spiegelbildlich, so dass keine Innenwand direkt über einer anderen Wand steht.
Das gebaute Schulhaus präsentiert sich als klare, kubische Sichtbeton Architektur, und erweckt den Eindruck eines Fels in den Bergen. Ungewöhnlich grosse Sichtbetonflächen charakterisieren das Gebäude. Ohne Kosmetik zu betreiben wurde hier aus das Unvollkommene sichtbar belassen. Losgelöst von den gegenüberliegenden Bauten erscheint es als unabhängige Einheit. In der Fassadengestaltung wird die differenzierte Organisation der Verkehrs- und Nutzflächen widerspiegelt. Hinter den Fenstern mit tiefen Laibungen befinden sich die Klassenräume. Aufgrund der differenzierten Grundrisse verschieben sich die Fenster gegeneinander. Die flächenbündig mit den Fassaden angeordneten Fenster belichten die Flur- und Treppenhaus bereiche. Die Neigung des Pultdaches bezieht sich auf die Hangneigung, in der Folge werden die entsprechenden Fassaden ironischerweise zu Paralellogrammen.