Schneider & Schneider - Switzerland
Kasernenparking
Aarau
2009



Nachdem man die Aarauer Altstadt vom Individualverkehr befreit hatte, waren zusätzliche Parkflächen in unmittelbarer Nähe gefordert. Den Standort für ein neues Parkhaus fand man in der Nordwestecke des Kasernenareals, das sich zwischen Altstadt und Bahnhof erstreckt und früher an dieser Stelle einige Baracken beherbergte – und unter der Erde einen geheimen Bunker. Als Ersatz für diese Vorgängerbauten wurden weitere Nutzungen für das zu erstellende Gebäude gefordert. Das Militär benötigte Schlafräume und einen Schulungsraum, die angrenzende Kantonspolizei einen Gefängnishof und Garagenplätze. Zivile Nutzungen waren aber nicht erwünscht, und die Denkmalpflege akzeptierte zwischen den umgebenden Schutzobjekten kein vollwertiges Gebäude. Trotz der einschränkenden Bedingungen konnte ein der Bauaufgabe entsprechend unaufdringliches, doch prägnantes Gebäude entworfen werden.

Oberirdisch tritt das Parkhaus mit einem abstrakten Baukörper von teils ein-, teils zweigeschossiger Höhe in Erscheinung. Über dem L-förmigen Grundriss erhebt sich eine plastisch ausgebildete Blockform. Das Erdge­schoss weicht gegenüber dem Obergeschoss zur Nord­westecke zunehmend zurück, sodass der dortige Eingang durch die Vorkragung geschützt wird. Die Aussenwände bestehen aus fast schwarzem Sichtbeton, an dessen Oberfläche man durch  Aufrauen mit Wasserhoch­druck den Kies sichtbar machte. Die zurückversetzte Eingangs- und Garagentorfront ist mit braunem Metall­blech bekleidet. Unterirdisch sind auf acht halbgeschossig versetzten Split-Level-Ebenen 300 Parkplätze untergebracht. Während die Zufahrt von der Laurenzenvorstadt her erfolgt, erreichen die Fussgänger den Zugang über den Hofbereich. Der neu geschaffene Platz abseits der Strassen gestaltet sich mit Brun­nen, Sitzbänken und Standleuchten.
(Text: Schneider & Schneider)