Sigurd Lewerentz - Sweden
Flower Kiosk
Malmö Eastern Cemetery, Malmö
1968 - 1969


In 1915 Sigurd Lewerentz and Erik Gunnar Asplund had won the competition for the expansion of Stockholm's southern cemetery with their joint proposal. This had been the first of numerous competitions for cemeteries in Sweden that have been held since the beginning of the century on the occasion of the debate in relation to the problems of the funeral in Sweden. The history of the Eastern Cemetery of Malmö (Östra kyrkogården) is long and significant for Sigurd Lewerentz. For the duration of his entire career, Sigurd Lewerentz was solely responsible for the design and layout. He won the competition in 1916, the last building was completed in 1969 with the Flower Kiosk. The essential question of cemetery design in general is the creation of a place where people undergo a difficult experience. The ritual of separation from a loved one in a natural environment. This natural environment manifests itself through the artificiality of architecture. Already with his competition proposal Sigurd Lewerentz pursued the goal of transforming a piece of nature into an element that separates and limits with as little change as possible. The concept of a path as a ritual running along a ridge in the terrain was maintained during all project stages. The waiting room and the associated service buildings were the first constructions of the cemetery that were realized. First of all, however, the necessary earthworks had to be undertaken in order to reshape the terrain in such a way that the natural qualities were highlighted.
The Flower Kiosk is the last of a series of projects by Sigurd Lewerentz for the Malmö Eastern Cemetery, which he had planned and built over a period of forty years. The comparison between this last building and the first, the neoclassical chapel St. Brigitta of 1923, shows how the architect moved from one stylistic form to another during his career. The Flower Kiosk is a small, clear-cut concrete building at the cemetery entrance. Despite its modest appearance, the Flower Kiosk is consciously designed and considered in all its aspects. The proportions of the building are based on the square and the golden section. The surface of the concrete shows the unadorned imprint of the formwork. The building has a sloping roof made of copper, cantilevering to the south to create a porch. This canopy is used to shade the flowers in the summer time and provide shelter for the customers in winter when the flowers are behind the large windows. Without window frames, the glass is fixed directly to the concrete wall with metal clamps. A system which is also used at the church of St. Peter in Klippan. The two large windows on the north side allow indirect light to enter the building. Inside, the light is reflected by silvered sheets. These sheets appear as the only decorations in this building, together with the visibly installed electrical cables. In this room the flowers and the light are staged as the only main characters. The Flower Kiosk is the coronation of a life-work dedicated to the search for the form that could not be further simplified, and became an icon for an essential architecture.

In Zusammenarbeit mit Erik Gunnar Asplund hatte Sigurd Lewerentz im Jahr 1915 den Wettbewerb für die Erweiterung des Stockholmer Südfriedhofs gewoonen. Dies war der erste von zahlreichen Wettbewerben für Friedhöfe in Schweden, welche seit Anfang des Jahrhunderts aus Anlass der Debatte über die Probleme der Beerdigung in Schweden durchgeführt wurden. Die Geschichte des Ostrfriedhofs von Malmö
(Östra kyrkogården) ist lange und bedeutend für Sigurd Lewerentz. Über die Dauer seiner gesamten Karriere war Sigurd Lewerentz für die Gestaltung alleine verantwortlich war. Den Wettbewerb gewann er 1916, das letzte Bauwerk wurde 1969 mit dem Blumenkiosk fertiggestellt. Essenzielles Thema der Friedhofsgestaltung ist das Erschaffen eines Ortes, wo Menschen eine schwierige Erfahrung durchleben. Das Ritual der Trennung von einem geliebten Menschen in einer natürlichen Umgebung. Diese natürliche Umgebung manifestiert sich selbst durch die Künstlichkeit der Architektur. Bereits im Wettbewerbsentwurf verfolgt Sigurd Lewerentz das Ziel, mit möglichst wenig Veränderung, ein Stück Natur zu verwandeln in ein Element das trennt und begrenzt. Das Konzept eines Weges entlang eines Geländekamms als Ritual wurde während allen Projektstufen beibehalten. Der Warteraum und die zugehörigen Servicegebäude waren die ersten Bauwerke des Friedhofs die erstellt wurden. Zuallererst mussten aber die erforderlichen Erdarbeiten vorgenommen werden, um das Terrain so umzugestalten, dass die natürlichen Qualitäten hervorgehoben wurden. 
Der Blumenkiosk ist das letzte von einer ganzen Serie von Projekten, welche Sigurd Lewerentz für den Malmö Ostfriedhof über eine Zeitspanne von vierzig Jahren geplant und zum Teil auch gebaut hat. Der Vergleich zwischen diesem letzen Gebäude und dem ersten, der neoklassizistischen Kapelle St. Brigitta von 1923, zeigt auf wie der Architekt sich während seiner Karriere von einer stilistischen Form zur nächsten bewegte. Der Blumenkiosk ist ein kleines, klar geschnittenes Betongebäude beim Friedhofseingang. Trotz seiner bescheidenen Erscheinung ist der Blumenkiosk in all seinen Aspekten durchdacht und bewusst gestaltet. Die Proportionen des Gebäudes basieren auf dem Quadrat und dem Goldenen Schnitt. Die Oberfläche des Betons zeigt den ungeschmückten Abdruck der Schalung. Das Gebäude hat ein Pultdach aus Kupfer mit einem weit auskragenden Vordach nach Süden. Dieses Vordach beschattet im Sommer die Blumen und bietet Schutz für die Kunden im Winter, wenn sich die Blumen hinter den grossen Fenstern befinden. Ohne Fensterrahmen sind die Gläser lediglich mit Metalplatten direkt auf die Betonwand befestigt. Dabei wird ein System verwendet, welches auch bei der Kirche St. Peter in Klippan zu finden ist. Die beiden grossen Fenster auf der Nordseite lassen indirektes Licht in das Gebäude eindringen. Im Inneren wird das Licht durch versilberte Folien reflektiert. Diese werden zusammen mit den sichtbar montierten Elektroleitungen als die einzigen Dekorationen in diesem Gebäude wahrgenommen. In diesem Raum werden die Plumen und das Licht als die einzigen Hauptdasteller inszeniert. Der Blumenkiosk ist die Krönung eines Lebenswerks, welches der Suche nach der nicht mehr weiter zu vereinfachenden Form gewidmet war, und wurde zu einer Ikone der essentiellen Architektur.