Luigi Snozzi - Stabile Administrativo 3 Bellinzona
Luigi Snozzi - Switzerland
Snozzi & Groisman - Switzerland
Stabile Administrativo 3
Via Zorzi 13, Bellinzona
1993 - 2013

Twenty years after the successful competition entry by the architects Luigi Snozzi, his daughter Sabine Snozzi Groisman and Gustavo Groisman completed the Cantonal Administration Center 3 in Bellinzona. Numerous political hurdles and reversals needed to be overcome before the building could be opened in 2013. In connection with the construction of the so-called Stabile Administrativo 3, an extensive park was intended to be built, bordered by a geometrically precise enclosure wall. However, up to now this park has only been partially turned into reality. In this park are located several buildings of the Ticino canton administration. The generous exterior space connects the government district at the foot of the hill with the famous Castel Grande and the residential areas around Bellinzona. A pedestrian path along the stream "Dragonato" allows various important connections and thus represents another important element of the project.
Two compositionally complementary buildings form the administration building with space for 350 employees of the administration. Along the busy Via Zorzi, expands the office wing. On the side facing away from the road, there is a tower-like, expressively designed volume with the meeting rooms. The two structures are to be regarded as an opposing pair. The floating, horizontally accentuated office wing faces the massively and vertical volume. On the roof an elongated, sculpturally designed volume reminiscent of classic modernist designs contains the technical installations. The office wing is raised above the environment by ten mighty pillars, thus emphasizing the continuity of the surrounding space. The ground floor, in which the supervision, an information office, the post office and the café are located, is completely glazed. On the five floors above, the offices are lined up along a double corridor. Along this double corridor are all the functions required by the employees, such as sanitary facilities, technical rooms, file archives and libraries. Due to the northwest-southeast orientation of the office rooms, these receive a relation to the surrounding park respectively the mountains. To ensure the greatest possible flexibility, the offices are conceived on base of a regular grid of 1.25 meters. The conference rooms are located in the separate building, which is connected to the office wing by the way of hanging corridors. These rooms are oriented to the east, and relate to the Castel Grande by generous windows. On the ground floor of this semi-circular building is the main hall, which has a private entrance for public events. Access from inside the building is made from the upper floors. In the basement there is another café, the long-term archives, some technical rooms, a laboratory, storage rooms, the resource management and the printing works. The rooms of the two last mentioned functions are naturally lit and ventilated through a large courtyard.
The facade of the main building is designed as a "double skin". The outer layer consists of concrete sun protection elements that regulate solar influence on the offices. The inner layer functions as a thermal shell and forms the actual wall of the work spaces. This inner shell consists mainly of natural wood, thermal insulation and glass. The façade of the semicircular structure containing the conference rooms consists of exposed concrete with wooden windows and sun protection on the inside. In this part of the building, the sunscreens are required only for the few morning hours and for darkening the rooms. Noteworthy are also the staggered windows in this building. In the office floors, the walls along the corridor consist of exposed concrete, the remaining interior walls have a smooth plaster surface. All surrounding walls are covered with natural wood, the floor coverings are made of linoleum. The ground floor consists of local natural stone. The building has been certified to the Minergie standard.

Rund zwanzig Jahre nach dem erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag, konnten die Architekten Luigi Snozzi, seine Tochter Sabine Snozzi Groisman und Gustavo Groisman das Kantonale Verwaltungszentrum 3 in Bellinzona fertigstellen. Zahlreiche politische Hürden und Kehrtwenden galt es zu überstehen, bis das Gebäude im Jahr 2013 bezogen werden konnte. Im Zusammenhang mit dem Neubau des Stabile Administrativo 3 sollte eine ausgedehnten Parkanlage errichtet werden, von einer geometrisch präzisen Umfassungsmauer begrenzt. Allerdings ist dieser Park bisher nur teilweise in die Realität umgesetzt worden. In diesem Park befinden sich mehrere Gebäude der Tessiner Kantonsverwaltung. Der grosszügige Aussenraum dient als Verbindung zwischen dem Regierungsviertel am Fusse des Hügels mit dem berühmten Castel Grande sowie den Wohnvierteln um Bellinzona. Ein Fussgängerweg entlang dem Bachverlauf "Dragonato" ermöglicht verschiedene wichtige Verbindungen und stellt dadurch ein weiteres wichtiges Element des Projektes dar.
Zwei sich kompositorisch ergänzende Baukörper bilden das Verwaltungsgebäude mit Raum für 350 Angestellte. Entlang der stark befahrenen Via Zorzi dehnt sich der Bürotrakt aus. Auf der von der Strasse abgewandten Seite befindet sich ein turmartiges, expressiv gestaltetes Volumen mit den Versammlungs- und Sitzungsräumen. Die beiden Baukörper sind als gegensätzliches Paar zu betrachten. Der schwebende, die Horizontale betonende Bürotrakt steht dem fest auf dem Boden verankerten und vertikalen Volumen gegenüber. Auf dem Dach des lang gestreckten Volumens befinden sich die technischen Installationen in einem skulptural ausgebildeten Volumen, welches an die klassische Moderne erinnert. Der Bürotrakt wird durch zehn mächtige Pfeiler über die Umgebung angehoben, um die Kontinuität des umgebenden Raumes so zu betonen. Das Erdgeschoss, in welchem sich die Aufsicht, ein Informationsbüro, die Poststelle und das Café befinden, ist komplett verglast. In den fünf darüber liegenden Etagen sind die Büros entlang eines Doppelkorridors aufgereiht. Entlang dieses Doppelkorridors sind alle für die Arbeitsplätze benötigten Funktionen wie Sanitäranlagen, technische Räume, Ablagearchiv sowie Bibliotheken angeordnet. Durch die Nordwest - Südost Ausrichtung der Büroräume erhalten diese einen Bezug zum umgebenden Park respektive zu den Bergen am Horizont. Um die grösstmögliche Flexibilität zu gewährleisten, sind die Büros auf einem gleichmässigen Raster von 1.25 Meter aufgebaut. In einem separaten Baukörper, welcher über hängende Korridors mit dem Bürotrakt verbunden ist, befinden sich die Tagungsräume. Diese Räume sind nach Osten ausgerichtet, und erhalten über grosszügige Fenster einen Bezug zum Castel Grande. Im Erdgeschoss dieses halbrunden Baukörpers befindet sich der Hauptsaal, welcher für öffentliche Veranstaltungen über einen eigenen Eingang verfügt. Der Zugang aus dem Gebäudeinneren erfolgt über die oberen Etagen. Im Untergeschoss befinden sich ein weiteres Café, die Langzeitarchive, einige technische Räume, ein Labor, Abstellräume, die Betriebsmittelverwaltung und die Druckerei. Die Räume der beiden zuletzt genannten Funktionen werden über einen grossen Innenhof natürlich belichtet und belüftet.
Die Fassade des Hauptgebäudes ist als "doppelte Haut" konzipiert. Dabei besteht die äussere Schicht aus Sonnenschutzelementen aus Beton, welche die Sonneneinstrahlung in den Büros reguliert. Die innere Schicht funktioniert als thermische Hülle und bildet die eigentliche Wand der Arbeitsräume. Diese Innere Hülle besteht mehrheitlich aus Naturholz, Wärmedämmung und Glas. Die Fassade des halbrunden Baukörpers mit den Tagungsräumen besteht aus Sichtbeton mit Holzfenstern sowie innen liegendem Sonnenschutz. Bei diesem Gebäudeteil ist der Sonnenschutz nur für die wenigen Morgenstunden und für die Verdunkelung der Räume erforderlich. Bemerkenswert sind zudem die versetzt angeordneten Fenster bei diesem Baukörper. In den Büroetagen bestehen die Wände entlang des Korridors bestehen aus Sichtbeton, die restlichen Wände Innenwände haben eine Oberfläche aus glattem Gips. Alle umlaufenden Wände sind mit Naturholz verkleidet, die Bodenbeläge bestehen aus Linoleum. Im Erdgeschoss bestehen die Bodenbeläge aus lokalem Naturstein. Das Gebäude wurde nach dem Minergie Standard zertifiziert.